DISCLAIMER

In diesem Block veröffentliche ich meine Geschichte.

Twilight und die Charaktere gehören Stephenie Meyer. Die Idee der Geschichte ist mein Eigentum.

Inhalt

Bella liebt es mit Schokolade zu arbeiten. Das Geschäft in dem sie angestellt ist bekommt einen neuen Chef. Dieser hasst Schokolade und Probleme sind Vorprogramiert. Aber was passiert wenn Liebe mit ins Spiel kommt?

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Kapitel 3

BPOV

„Mädels ,ich bin zu Hause.“ rief ich als ich die Wohnung betrat, die ich mir mit meinen beiden besten Freundinnen teilte. „Du bist heute aber früh.“ stellte mein kleiner Wirbelwind fest. Mein kleiner Wirbelwind, auch Alice genannt, war einer der bestgelauntesten Menschen die ich kannte. Sie hatte immer gute Laune und wenn es wirklich mal passieren sollte, dass sie keine hatte, gab es die Geheimwaffe schlecht hin. Meine Pralinen und Shoppen. Wir waren gleich groß, nur sie hatte kurze schwarze Haare, die in alle Richtungen abstanden und grüne Augen.


„Ja, ich habe es heute nicht länger ausgehalten.“ erklärte ich ihr, als ich mich aufs Sofa fallen ließ. „Bist du krank?“ fragte Alice besorgt. „Nein, bin ich nicht.“ Sie musterte mich. „Was ist es dann? Sonst findest du doch auch immer kein Ende.“ Sie setzte sich neben mich. „Ich habe heute Eriks Nachfolger kennen gelernt.“ schnaubte ich verächtlich. „Ok, erzähle uns alles, wenn Rose von ihrem Date wieder hier ist.“ lächelte Alice. „Sie hat schon wieder ein Date?“ fragte ich geschockt. „Ja, sie hat ihn heute kennen gelernt.“ wir schauten uns an und fingen schallend an zu lachen. „Sollen wir sie anrufen und retten?“ fragte Alice aufgeregt und wippte auf ihrem Platz auf und ab, so dass ich gezwungenermaßen mitwippen musste. „Von mir aus.“

Alice nahm ihr Handy vom Wohnzimmertisch und wählte Rose Nummer, die anscheinend schnell abhob. Kein gutes Zeichen. „Und wie läuft es?“ fragte Alice. „So schlimm?“ lachte sie. „Nein, komm da weg. Notsitzung zu Hause und bringe noch eine Flasche Sekt mit.“ Alice beendete das Gespräch und legte ihr Handy zurück. „Rose ist unterwegs.“ lachte Sie. „Doch so schlimm, ja?“ grinste ich. „Wahrscheinlich noch schlimmer. Sie sagte, ich zitiere ' Das ist aber schön von dir zu hören. Mensch wie geht es dir, haben ja schon lange nichts mehr voneinander gehört.'“ Alice hatte ihre Stimme verstellt und machte beim Reden eine Grimasse. Wir lachten. „Oje, das war wohl wieder ein Flop?“ Man sollte vielleicht mal erwähnen, dass Rose auf der Suche nach dem perfekten Mann für sich ist, sie datet so ziemlich jeden Mann, allerdings immer nur einmal. Es war noch nie der Richtige dabei.

Eine halbe Stunde später ging die Haustür auf und ich hörte das allbekannte Klackern von Rose High Heels auf dem Laminat. „Ach guck mal, sie lebt noch.“ scherzte Alice, was uns wieder zum Lachen brachte. „Hi ihr beiden. Oh Mann, der Typ war grausam. Er sah toll aus, wirklich. Groß, muskulös, schwarze kurze Locken und die Augen...aber er sollte lieber seinen Mund halten. Der hat nur über Sport geredet. Ich bekam noch nicht mal ein Kompliment für mein Aussehen und dann sollte ich auch noch selber bezahlen. Er hat mich doch tatsächlich gefragt, ob er die Wohlfahrt wäre und ob ich kein Geld hätte selber zu bezahlen.“ lästerte sie zur Begrüßung. „Er hat was gemacht?“ fragte Alice schockiert. „Mich selber zahlen lassen. Kaum zu glauben, was fällt diesem Idioten eigentlich ein?“ Rose war wirklich sauer. „Und er hat wirklich nur über Sport geredet?“ fragte ich leicht belustigt nach. „Ja, nur Sport, als ob es keine anderen Gesprächsthemen geben würde. Was interessiert mich denn, ob irgendeine Football-Mannschaft gut abgeschnitten hat oder nicht.“ schnaubte sie und öffnete die Sektflasche mit einem leisen 'plop' und füllte die drei Sektgläser, welche Alice und ich schon heraus gesucht hatten, mit dem sprudelndem Getränk.

„So, was für eine Notfallsitzung wurde einberufen?“ fragte Rose neugierig, als sie ihre High Heels von den Füßen streifte und es sich im Schneidersitz auf dem Sessel bequem machte. „Ich habe heute das erste Mal Eriks Nachfolger kennen gelernt.“ erzählte ich Rose, denn Alice wusste es ja schon, nur noch keine Einzelheiten. „Wie alt ist er, wie sieht er aus, ist er nett?“ platzte es aus beiden gleichzeitig heraus, was mich zum Lachen brachte. Meine Mädels waren einfach unverbesserlich. „Er ist vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich. Er sieht toll aus, wirklich, ich meine, er hat Augen wie Smaragde, ist groß, sportlich, hellbraune Haare die bronzen schimmern. Aber wenn er den Mund aufmacht..., Ihr glaubt ja nicht, wie er meine Pralinen genannt hat. Als ich ihm eine angeboten habe, sagte er 'Schokolade ist ungesund. Ich esse solchen Kram nicht.' Ich meine, Hallo? Meine Pralinen 'solchen Kram' zu nennen. Der spinnt total.“ ich erzählte alles, was ich heute mit Edward erleben musste. Am Anfang strahlten meine Mädels noch, doch je mehr ich berichtete, desto fassungsloser wurden ihre Gesichter.

„Er hat dich wirklich geküsst?“ fragte Rose schockiert. „Ja hat er, aber es war nichts liebevolles darin. Es war dominant und widerlich.“ ich schüttelte mich. „Das muss ja ein ganz schönes Arschloch sein.“ stellte Alice fest. „Aber nur zu mir. Bei Erik ist er zuvorkommend und richtig in Sorge und bei meinen Kollegen ist er auch nett und freundlich.“ schnaubte ich und trank einen Schluck Sekt. „Du magst ihn.“ lächelte Rose. „Ich tue was?“ fragte ich geschockt von ihrer Aussage. „Du magst ihn.“ wiederholte sie. „Nein tue ich nicht.“ zickte ich nun herum. „Doch, das tust du.“ grinste Alice. „Wie kommt ihr darauf?“ ich schaute gespannt von einer zur anderen. „So wie du über ihn sprichst, ich weiß auch nicht, irgendwie habe ich das Gefühl, dass du ihm etwas beweisen willst. Es ist ja anscheinend eindeutig, dass er zu allen anderen nett ist, aber ihr beiden habt einfach falsch angefangen. Er hat deinen Stolz verletzt, als er deine kleinen Sünden 'solchen Kram' genannt hat und du wahrscheinlich, seinen als du ihn bevormundet hast und er dich siezen sollte.“ erklärte mir Rose. „Was denn, er hat Stolz?“ fragte ich überrascht, was die beiden zum Lachen brachte.

„Jeder Mann hat Stolz und die meisten auch ein ziemlich großes Ego.“ lachte Rose. „Und was soll ich jetzt machen?“ Für einen Augenblick herrschte Ruhe. „Beweise ihm, dass du eigentlich keine Zicke bist und dass Schokolade mehr ist als ungesund.“ sagte Alice im furchtbar strengen Ton. „Und wie bitte, willst du einem Menschen zeigen, dass Schokolade mehr ist als das, was er darüber denkt? Ich kann ihn ja kaum zwingen Schokolade zu lieben, so wie ich es tue.“ ich war ein wenig zerknirscht. „Als erstes solltest du anfangen dich zu schminken und du brauchst neue Kleidung.“ Warum nur habe ich gewusst, dass die beiden wieder einmal an meiner Kleidung herumnörgeln würden. „Und was hat bitte mein äußeres Erscheinungsbild mit Liebe zur Schokolade zu tun?“ fragte ich skeptisch. „Ach Mensch Bella, so blöd bist du doch eigentlich gar nicht. Wenn du ihn dazu bringst, dass er dich mag, wird er irgendwann auch Schokolade mögen und euer Verhältnis würde besser werden. Aber das musst du auch durchziehen, sonst kann du dir wahrscheinlich gleich einen neuen Job suchen, denn auf Dauer kann das nicht funktionieren. Welcher Chef mag schon gerne Mitarbeiter, die immer auf Streit aus sind, egal wie gut deine Arbeit ist.“ erklärte mir Alice, als auch Rose, die mit einem heftigen Nicken zustimmte. „Also muss ich mich verstellen?“ fragte ich vorsichtig nach. „Nein, um Gottes willen Bella, du sollst dich nicht verstellen, du sollst ihn für dich gewinnen.“ erklärte mich Rose und wirkte ein wenig beängstigend.

„Also keine Jeans, du ziehst morgen einen Rock an.“ bestimmte Alice. „Ich ziehe keinen Rock an.“ protestierte ich. „Gut, dann eben ein Kleid. Verzaubere ihn Bella.“ Die beiden waren schon Feuer und Flamme. „Mädels, ihr vergesst da aber eine Kleinigkeit.“ dämpfte ich ihren Enthusiasmus. „Und die wäre?“ fragte Rose und zog eine Augenbraue hoch. „Meine Arbeitskleidung.“ grinste ich. Die beiden schienen zu überlegen. „Nein, das sollte keine Problem sein. Du gehst so spät los, dass du zwar noch rechtzeitig vor Dienstbeginn ankommst, aber Eduard, oder wie er heißt, schon da ist. Dann muss er dich einfach sehen. Außerdem werden wir dir die Haare machen und dich schminken.“ erklärte Alice. „Und wir werden dich morgen Mittag zur Pause abholen und essen gehen, bei dem kleinen Italiener gegenüber.“ fügte Rose noch hinzu.

„Und was mache ich, wenn er mir wieder dumm kommt?“ ich fand die ganze Idee irgendwie seltsam. „Den Mund halten und lächeln.“ grinste Rose verschwörerisch. „Das ist aber leichter gesagt als getan.“ stöhnte ich genervt. „Dann reiße dich zusammen. Denk an deinen Traum Bella. Denk an dein Ziel, welches du schon so lange erreichen willst.“ „Ihr habt Recht. Ich tue das nur für meinen Traum. Edward ist mir egal, ich muss ja nur noch die nächsten Jahre mit ihm auskommen. Was sind schon ein paar Jahre? Sollte ja eigentlich kein Problem sein.“ Oder vielleicht doch? Mein Traum, meine eigene kleine Chocolaterie. Was ist da schon ein Edward Masen?

Am nächsten Morgen standen wir zu dritt um 5.00 Uhr im Badezimmer. Eigentlich standen nur Alice und Rose, denn ich saß auf einem Stuhl und musste still halten. Rose machte mir die Haare, wobei ich darauf bestand, dass diese nicht offen gehalten wurden, denn wer wollte schon Haare in seinen Pralinen haben? Alice schminkte mich dezent und doch so, dass meine Gesichtszüge noch weicher wirkten. Nach einer Stunde war ich soweit fertig, dass ich mich nur noch anziehen musste. Ich trank einen Kaffee, während die beiden meine Kleidung für den heutigen Tag heraussuchten. Einen knielangen schwarzen Rock, dazu ein weißes Tanktop und eine rote Bluse. Soweit war das Outfit ja ganz passabel, aber mit den Stiefeln war ich nicht wirklich zufrieden, denn diese hatten einen Absatz der Waffenscheinpflichtig war.

Was die beiden nicht mitbekamen, ich packte mir schwarze Sneakers ein, da ich nicht den ganzen Tag auf 10cm Absätzen laufen konnte. Ich zog noch einen dunkelgrauen Mantel über, schnappte mir meine Tasche und verabschiedete mich von den beiden, um den zehnminütigen Weg, zum Geschäft zu laufen. Es war frisch heute Morgen und es nieselte leicht, weshalb ich versuchte mich zu beeilen, was mit den Schuhen nicht einfach war, denn ich musste auch noch darauf achten, dass ich mir nicht die Beine brach. Den ganzen Weg zur Konditorei verfluchte ich Alice und Rose und ich verfluchte die Person, wer auch immer sie war, die High Heels erfunden hat. Die Dinger bringen einen um!

Um halb Acht betrat ich die Konditorei und mein Chef kam von den hinteren Bereich des Ladens auf mich zu gestürmt. „Bella, da bist du ja endlich. Ist irgendetwas passiert?“ fragte mich mein Chef auch sogleich und wirkte wirklich besorgt. „Guten Morgen Erik. Nein es ist nichts passiert, außer dass Alice und Rose über mich hergefallen sind.“ erklärte ich ihm. Ein leicht schlechtes Gewissen plagte mich, da ich Erik anscheinend Sorgen bereitet habe. „Ach sieh an, da ist Sie ja endlich.“ hörte ich Edward murmeln. Ich beachtete ihn jedoch nicht. Zeit für Schritt 1. Ich zog noch vorne im Verkaufsraum meinen Mantel aus. „Bella, sag bitte nicht, dass heute dein Geburtstag ist.“ Erik betrachtete mich schuldbewusst. „Nein Erik.“ lachte ich und er atmete erleichtert aus. „Oh.“ hörte ich Edward sagen, sein Mund stand leicht offen, was ehrlich gesagt ziemlich sexy aussah und seine Augen waren leicht aufgerissen. Eigentlich fehlte nur noch, dass er zu sabbern anfing.

Mit einem Lächeln im Gesicht, ging ich an ihm vorbei, um nach hinten in den Aufenthaltsraum zu gelangen.Meinen Mantel legte ich ab, ebenfalls meine Handtasche. Ich setzte mich und entledigte mich meiner Stiefel, um mir meine Sneakers anzuziehen. Ich hatte meine Bluse gerade ausgezogen, als ich hinter mir jemanden scharf einatmen hörte. Ich drehte mich mit einem bezaubernden Lächeln um und sah Edward in der Tür stehen. „Kann ich Ihnen helfen Mr Masen?“ fragte ich freundlich und gut gelaunt. „Nein, ich...nein.“ stotterte er und ich sah ein Verlangen in seinen Augen aufblitzen. „Geht es Ihnen gut?“ Er schaute mich einen Moment lang an, schien zu überlegen.

„Guten Morgen Erik. Es tut mir wirklich leid, dass ich schon so früh hier reinplatze, aber Bella hat etwas zu Hause vergessen und ich glaube, das braucht sie.“ hörte ich Alice. Ich verdrehte die Augen. Was hatte ich denn vergessen? Kurze Zeit später kam sie auch schon nach hinten. „Darf ich mal?“ Sie drängelte sich an Edward vorbei. „Wie siehst du denn aus?“ Sie wirkte schockiert als sie mich sah. „Alice, was willst du hier?“ „Oh, hier dein Buch. Ich habe auch nicht rein gesehen, ehrlich. Du hattest es liegen lassen und da ich eh gerade auf dem Weg zur Arbeit war, dachte ich mir, ich bring es eben vorbei.“ Sie hielt mir mein Heiligtum hin, welches ich sofort ergriff.

„Dank dir.“ erleichtert drückte ich mein Buch. „Kein Problem. Aber Bella ehrlich, wo sind deine Schuhe und deine Bluse? Das Outfit sah perfekt aus.“ Sie musterte mich mit einem bösen Blick. „Alice, ich kann nicht den ganzen Tag auf diesen Mörderschuhen herumlaufen und wenn ich meine Arbeitssachen überziehe, wird es mir mit der Bluse zu warm.“ verteidigte ich mich. Warum tat ich das eigentlich? „Wehe du hast die heute Mittag nicht an. Rose wird ausflippen. Denk dran, wir holen dich um 12.00 Uhr ab.“ und damit stürmte sie wieder an Edward vorbei, nach vorne und verließ das Geschäft. Edward stand noch immer in der Tür und betrachtete mich.

„Ist wirklich alles in Ordnung mit Ihnen?“ fragte ich nach. „Ja alles bestens. Sie sollten an die Arbeit gehen und übrigens, Sie sehen heute wirklich gut aus.“ er drehte sich um und verschwand. Mir klappte der Mund auf. Keine Beleidigung sondern ein Kompliment? Wobei er sagte ja, ich sehe heute gut aus. Soll das etwa heißen, sonst sehe ich nicht gut aus? Was sollte das?

Ich stand noch immer regungslos und in meine Gedanken versunken da. Ich bemerkte nicht mal, dass Edward wieder am Aufenthaltsraum vorbei lief und zurück kam. „Miss Swan?“ ertönte seine Stimme und riss mich damit in die Gegenwart zurück. „Ja?“ fragte ich verwirrt. „Ist mit Ihnen denn alles in Ordnung?“ er musterte mich. „Ja, entschuldige.“ ich drehte mich um und zog mir meine Arbeitskleidung über. Als ich mir mein Buch schnappte und raus gehen wollte, stand Edward noch immer in der Tür und grinste. „Was?“ fragte ich, als ich ihn sah. „Ach nichts.“ sein Grinsen wurde breiter, als ich ihn verwirrt anschaute. „Ich wusste nur nicht, dass wir schon beim du angelangt sind.“ und damit ging er. Beim du? Was meinte er denn jetzt damit? Es dämmerte mir und ich könnte mich selber ohrfeigen. Wie blöd kann ich eigentlich sein?

Im Arbeitsbereich angekommen, suchte ich mir ein Rezept raus, wobei ich das eigentlich nicht brauchte, denn ich kannte das Rezept für die Schokoladen-Sahne Torte in und auswendig. Die Torte sollte für das Café sein, um sie zu verkaufen. Als erstes bereitete ich den dunklen Tortenboden zu und schob ihn in den Backofen. Dann hackte ich 400g Schokolade, wobei ich darauf achtete, dass ein Drittel Zartbitter- und zwei Drittel Vollmilchschokolade waren und gab die fein gehackte Schokolade in 1 Liter Sahne. Das ganze kochte ich unter stetigem Rühren auf, bis die Schokolade komplett geschmolzen war. Die Schokoladensahne nahm ich vom Herd und stellte den Topf in die Spüle, wo ich vorher eiskaltes Wasser hinein laufen lassen habe. Den Tortenboden nahm ich aus dem Backofen, entfernte den Springformenrand und ließ das ganze abkühlen. Ich holte aus dem Vorratsraum ein Glas Sauerkirschen und goss dieses durch ein Sieb, den Kirschsaft fing ich dabei in einer Schale auf und ließ die Kirschen abtropfen. Die Sahne rührte ich immer wieder um und wechselte das kalte Wasser ein paar mal aus.

Nach knapp einer Stunde war die Schokoladensahne kalt genug, um sie schlagen zu können. Dafür füllte ich die Sahne in die Schüssel für die Küchenmaschine und stellte diese an. Unter Zugabe von Sahnesteif erlange die Sahne schnell die gewünschte Konsistenz. Den Tortenboden schnitt ich in zwei Hälften.

Den unteren Boden legte ich auf eine Tortenplatte und betupfte diesen dann mit Kirschsaft, allerdings nur so, dass er nicht durchnässt. Dann strich ich eine Schicht Sahne darauf und verteilte auf der Sahne die Kirschen, wobei ich 16 Stück beiseite legte, da diese zum Schluss mit zur Dekoration verwendet werden sollten. Auf die Schicht Kirschen legte ich den oberen Tortenboden und verteilte die Sahne an den Seiten und oben drauf. Als ich die Sahne so glatt gestrichen hatte, dass es eine ebene Fläche ergab, füllte ich die restliche Sahne in einen Spritzbeutel und platzierte 12 Sahnekleckse oben auf der Torte am äußeren Kreis und einen etwas größeren in der Mitte. Auf diesen Klecksen platzierte ich die beiseite gelegten Kirschen. Zum Schluss raspelte ich noch dunkle Schokolade und verteilte diese am Tortenrand.

Zufrieden betrachtete ich mein Werk einen Augenblick. Dann brachte ich die Torte nach vorne in den Verkaufsraum, damit sie den Gästen angeboten werden konnte. Angela platzierte die Torte hinter der Glasabtrennung am Verkaufstresen, so dass die Kunden sie gut sehen konnten.

Um kurz vor 12.00 hörte ich schon die Stimmen von Alice und Rose. Ich war noch im Aufenthaltsraum und zog gerade den Reißverschluss von meinem Stiefel hoch, als die beiden auch schon zu mir stürmten. „Bella, da sind wir. Bist du fertig?“ trällerte Alice. „Hi ihr beiden, ja fast fertig.“ ich zog mir noch meine Bluse über und schlüpfte in meinen Mantel. „Bella, ich hab Hunger.“ nörgelte Alice ungeduldig. „Ist ja gut.“ lachte ich. „Na dann los.“ grinste Rose. Wir gingen gerade aus dem dem Aufenthaltsraum heraus, als Edward uns aufhielt. „Miss Swan, wo wollen Sie hin?“ fragte er und schien nicht begeistert darüber, dass ich das Geschäft verließ. „Blöde Frage, wo geht man um 12.00 Uhr Mittags hin?“ fragte ihn Alice. Er schaute sie mit einem undefinierbaren Blick an und dann wieder mich. „Wir gehen etwas essen.“ erklärte ich ihm. Er nickte. „Wann sind Sie wieder da?“ „Ich denke so in einer Stunde.“ Bevor er noch etwas sagen konnte, wurde ich auch schon von meinen Mädels nach vorne und dann aus dem Geschäft gezerrt.
Wir gingen über die Straße zu dem kleinen Italiener. Wir suchten uns einen Tisch und setzten uns nachdem wir unsere Mäntel ausgezogen hatten. „Hast du gesehen wie er dich angesehen hat?“ Alice sprach so schnell, dass ihre Stimme sich fast überschlug. „Er ist verrückt nach dir.“ Rose lächelte siegessicher. „Er sieht mich schon den ganzen Tag so an. Ich glaube, er hat irgendetwas vor, ich weiß nur nicht was.“ Bevor einer der beiden antworten konnte, kam ein Kellner, ein junger Mann, vielleicht in unserem Alter oder etwas jünger. Er war groß, hatte kurze rabenschwarze Haare und Augen wie flüssige Schokolade, in einem dunklem braun. Er sah gut aus, ohne Frage, aber er war nicht mein Typ. Rose sah das anscheinend anders, denn sie flirtete mit ihm und ich fing an mich zu fragen, wie sie es immer schaffte ein Date zu bekommen, denn er ignorierte Alice und mich komplett. Rose hingegen hatte seine alleinige Aufmerksamkeit.

„Das ist toll, dann sehen wir uns heute Abend?“ fragte sie und lächelte verführerisch. „Aber sicher doch.“ Man sah ihm an, dass er sich freute. „Uh, könnten wir jetzt vielleicht bestellen oder sollen wir lieber wo anders hingehen?“ fragte ich ihn und schaute genervt aus. „Entschuldigen Sie. Was kann ich Ihnen bringen?“ aber anstatt dass er mich anschaute wenn er mit mir sprach, waren seine Augen an Rose fest verankert. „Ich würde gern die Pasta haben und einen Kaffee und wenn es nicht zu viel Mühe macht, heute noch.“ „Sicher bekommen Sie.“ „Freundchen? Wir wollen was essen und das heute noch, also wäre es möglich, wenn du dich jetzt von unserer reizenden Freundin losreißen könntest und uns etwas zu essen bringen? Drei mal Pasta und Kaffee und jetzt los.“ Alice war sauer. Er schaute sie schockiert an, nickte und verschwand. „Geht doch.“ schnaubte mein kleiner Wirbelwind. Wir drei schauten uns an und lachten.

„So, aber um zum Thema zurück zu kommen, vielleicht will er ja mit dir essen gehen.“ Rose schaute mich eingehend an. „Rose, reden wir gerade von Edward oder dem Kellner?“ fragte ich nach. „Na von Edward. Der Kellner will ja mit mir essen gehen.“ lachte sie. „Aber warum sollte er das wollen? Er mag mich ja nicht einmal.“ „Bella, bist du dir da sicher? Das sah nämlich vorhin ganz anders aus.“ Alice beäugte mich und Rose grinste. „Sicher bin ich mir sicher.“ war ich nicht, aber das würde ich nicht zugeben, denn wenn ich bei einem nicht sicher war, dann war es Edward Masen. „Bella, ich habe Augen im Kopf und blind bin ich auch nicht. Für mich sah es so aus, als ob er dich mögen würde. Du bist eine Frau, du hast Reize auf die die Männer stehen, also nutze sie.“ Alice Stimme war eindringlich. Kurze Zeit später wurde uns unser Kaffee gebracht und dann auch irgendwann unsere Pasta.

Ich dachte über ihre Worte nach, während ich meine Pasta aß. „Verzaubere ihn, beweise ihm, dass Schokolade mehr ist als das, was er darüber denkt. Bella du bist nicht blöd und du hast Alice und mich auch dazu gebracht deine Pralinen zu lieben und das in der Zeit, wo wir auf Diät waren. Also, ich denke ,dann schaffst du das auch bei deinem neuen Chef.“ erzählte Rose nach einiger Zeit. „Rose, du vergleichst gerade eine Maus mit einem Elefanten.“ lächelte ich. „Nein tue ich nicht. Aber finde doch heraus warum er Schokolade nicht mag und dann kannst du ihm zeigen, dass sie doch super ist.“ Rose und ich schauten uns an und fingen an zu lachen. „Mädels, die Stunde ist gleich um, wir sollten bezahlen und gehen.“ meinte Alice nach einem Blick auf ihre Armbanduhr. Wir bezahlten und ich ging wieder hinüber ins Geschäft. Die Stunde war schneller vergangen als gedacht.

Ich hatte mich gerade umgezogen als Erik zu mir kam. „Bella hast du eine Minute? Ich würde gerne etwas mit Dir besprechen.“ Er sah mich an und ich hatte das Gefühl, dass jetzt nichts Gutes folgen würde. „Sicher, was gibt es denn?“ fragte ich als wir uns setzten. „Bella, ich habe einen Entschluss gefasst. Du weißt, dass es eigentlich so geplant war, dass ich Edward erst in zwei Monaten die Rechte an dem Geschäft übergeben wollte, aber ich kann nicht mehr so lange warten, ich werde schon in ein paar Tagen das Geschäft verlassen. Ich bin alt und krank und meine Zeit läuft ab, aber ich bin mir sicher, dass Edward ein guter Chef sein wird.“ er hielt inne, schien zu überlegen wie er fortfahren sollte. „Edward ist pflichtbewusst und ein Perfektionist in seinem Beruf, aber er muss noch so viel lernen. Ich habe aber nicht mehr die Zeit und vor allem die Kraft, um ihn diese Dinge beizubringen und zu zeigen, die wichtig sind, aber du schon. Du kennst dich mit allem aus, sogar mit den Büroarbeiten. Bitte Bella.“ wieder schwieg er und betrachtete mich. „Erik, natürlich werde ich mich bemühen, aber er mag mich nicht sonderlich und ich bin mir nicht sicher, ob er meine Hilfe annehmen würde.“ Ich hatte Zweifel, große Zweifel, denn ich war mir was Edward anging, mit nichts sicher.

„Bella, ich weiß, dass es nicht einfach sein wird, aber ich kann dir versichern, dass Edward sich zu dir hingezogen fühlt, auch wenn er es nicht zugeben mag oder sich selber eingestehen. Er braucht Hilfe, in mehr als einer Hinsicht und du bist die Einzige ,die ihm helfen kann, ich kann es wirklich nicht mehr, auch wenn ich es gern möchte.“ wieder schwieg er und seine Worte verwirrten mich. Warum sollte er sich zu mir hingezogen fühlen? Das klang für mich unlogisch, denn er verhielt sich nicht so, als ob er es würde. Und warum sagten Erik, Alice und Rose dasselbe? Sie alle meinen, dass Edward mich mag oder sich zu mir hingezogen fühlt, aber stimmte das?

„Aber wie?“ flüsterte ich. Erik hatte es gehört. „Bella, du bist eine starke junge Frau und deine Liebe und Leidenschaft zur Schokolade ist auf Dauer sehr ansteckend. Du hast uns alle damit angesteckt und du wirst es mit Sicherheit auch bei Edward schaffen. Höre auf dein Herz und du wirst einen Weg finden.“ Er schaute mich an, verlieh seinen Worten mit seinem Augen Nachdruck und ich war nur noch fähig zu nicken. Ich kämpfte mit den Tränen, versuchte sie krampfhaft zurückzuhalten.

„Glaubst du wirklich, dass ich es schaffe?“ Er lachte leise. „Ja das glaube ich, denn du schaffst alles was du dir vornimmst. Bella das 'Chocolate Dream' war mein Leben und mein Traum den ich mir erfüllt habe, denke an deinen Traum und an deine Leidenschaft, an deine Liebe für den Kampf, um deinen Traum wahr werden zu lassen und nutze das alles, um Edward zu helfen. Ich weiß, dass zu das kannst.“ Wie sollte mir mein Traum bei Edward helfen? Ein Rätsel welches ich lösen müsste, um zu verstehen, was Erik mir sagen will.

Mein Herz kennt den richtigen Weg. Wirklich? Wusste mein Herz etwas, was meinem Verstand verborgen blieb? „Erik, ich werde es versuchen. Mehr kann ich dir nicht versprechen.“ Er betrachtete mich, neigte seinen Kopf leicht zur Seite. „Das reicht mir. Bella du wirst es schaffen, da bin ich mir sicher. Glaub an dich und höre nicht auf, an dich und deine Fähigkeiten zu glauben.“ er stand auf und ging. Meine Tränen, die ich so krampfhaft versucht habe zu unterdrücken, traten aus meinen Augen und bahnten sich einen Weg an meinen Wangen hinab.

„Miss Swan?“ hörte ich Edwards Stimme, welche mich in die Gegenwart zurückholte. Schnell wischte ich mir die Tränen aus meinem Gesicht. „Ja?“ fragte ich verwirrt. „Stimmt etwas nicht?“ er betrachtete mich, sagte aber nichts weiter. „Sicher. Entschuldigen Sie, ich gehe schon an die Arbeit.“ ich stand auf und wollte an ihm vorbei gehen, als er einen Arm zur Seite schnellen ließ und mich fest hielt. „Warten Sie kurz, Sie müssen mir einen Gefallen tun.“Ich richtete meinen Blick auf ihn, verengte meine Augen und schaute ihn an. Er ließ mich los. „Und welchen?“ fragte ich vorsichtig. Was hatte er vor und was wollte er von mir? „Sie werden einige Tage unterstützt beim Backen. Es ist ein Probearbeiten und ich möchte Ihre Meinung über seine Qualitäten erfahren, damit ich entscheiden kann, ob er eingestellt wird oder nicht.“

Sollte das ein Scherz sein? „Was ist er? Konditor oder hat er auch die Weiterbildung zum Confiseur?“ fragte ich Edward. „Fragen Sie ihm das besser selber, ich weiß, dass er das gleiche macht wie Sie.“ Tolle Antwort. Will jemanden einstellen und weiß nicht mal; als was er ihn einstellt. Typisch Mann. „Sicher, ich werde ihn fragen. Sie sollten sich darüber vielleicht auch schlau machen. Als Chef ist es Ihre Aufgabe zu wissen, als was Sie die Angestellten einstellen.“ sein Blick wurde warnend, sollte mich wohl einschüchtern. „Das sollte kein Bevormunden sein, nur ein Tipp.“ lächelte ich. „Sie sollten sich frisch machen gehen Miss Swan. Sie haben schwarze Striche im Gesicht.“ er drehte sich um und verschwand.

Ich ging in die Angestelltentoilette und schaute in den Spiegel. Ich sah furchtbar aus. Meine Wimperntusche war total verschmiert vom Weinen. Alice würde mich umbringen, wenn sie mich so sähe. Ich versuchte zu retten was zu retten war und machte mich dann wieder auf den Weg in den Arbeitsbereich. Wen ich dort vorfand, hätte ich im Leben nicht erwartet.

„Das gibt es ja nicht, was machst du denn hier?“ fragte ich freudig überrascht. „Bella, das ist ja eine Überraschung. Ich soll ein paar Tage mein Können unter Beweis stellen und anscheinend sollst du auf mich aufpassen.“ erwiderte er. „Ach Jasper, ich glaube, da brauche ich nicht aufpassen.“ lachte ich. Jasper und ich kannten uns schon lange. Wir waren zusammen auf der Schule und haben unsere Prüfungen zur gleichen Zeit gemacht und bestanden. Er war zweitbester des Jahrgangs. Hätte er nicht einen kleinen Fehler gemacht, hätte er sogar mehr Punkte erreicht als ich.

Er drückte mich zur Begrüßung. „Und was müssen wir noch machen?“ fragte er belustigt. „Eine Bestellung, Maracuja- Sahne Torte.“ erwiderte ich. „Ich mach den Boden und du die Creme.“ grinste er. „Du hast da was falsch verstanden. Ich gebe die Anweisungen und befolgst sie.“ lachte ich und versuchte vergeblich ernst zu bleiben. „Von mir aus, also wie soll´s laufen?“ er hatte ein breites Grinsen im Gesicht. „Du machst den Boden und ich die Creme.“ lachend gingen wir an die Arbeit. Der Boden war schnell im Ofen und die Creme wurde ebenfalls zügig fertig.

„Und was machen deine beiden Mädels so?“ erkundigte er sich, als wir anfingen ein paar Pralinen anzufertigen. „Du kennst sie doch, Mode, Männer, Mode, Schokolade essen, Mode, hab ich schon Männer und Mode erwähnt?“ Er lachte. „Also alles beim alten?“ Ich nickte. „Und bei dir so, was machen deine Jungs?“ . „Naja, der eine Sport und Frauen und hauptsächlich Sport und der andere hat sein Berufsfeld gewechselt und ist nun in der gleichen Branche wie wir, ach und vergiss die Frauen nicht.“ wir lachten. „Er hat das Berufsfeld gewechselt?“ fragte ich nach. „Ja hat er. vom Bürofuzzi zum Chef einer Konditorei.“ er lächelte verschwörerisch. „Kenne ich ihn?“ fragte ich neugierig. „Ich denke schon, er steht hinter dir.“ Verwirrt drehte ich mich um. Edward. Das konnte doch nicht wahr sein.

„Ihr kennt euch?“ fragte eben genannter und musterte uns. „Ja Ed, wir kennen uns. Allerdings verstehe ich nicht wofür du mich dann brauchst, wenn du Bella hast.“ Jasper betrachtete Edward. „Ganz einfach, ich vertraue dir.“ Edward schaute mich herablassend an. „Ähm, Edward. Das ja schön, wirklich, aber du kannst Bella auch vertrauen. Sie ist eine der Besten in der Stadt.“Ich versuchte wirklich angestrengt, mich zurückzuhalten und biss mir deshalb auf die Unterlippe. „Jasper, das mag ja sein, aber ich glaube, wenn ihr beiden hier seid, kann das Geschäft noch besser laufen.“ Meine Augen weiteten sich. „Sie stellen Jazz ein, um noch mehr Profit zu machen? Sie geldgieriger Egoist, liegt Ihnen überhaupt etwas an dem Geschäft Ihres Großvaters?“ Jasper starrte mich an und Edward funkelte mich böse an. „Wie haben Sie mich genannt?“ fragte er scharf. „Geldgieriger Egoist. Meiner Meinung nach sind Sie genau das Mr Masen. Es geht Ihnen nur ums Geld.“ „Leute, beruhigt Euch.“ versuchte Jasper uns zu beruhigen, was allerdings nicht klappte. „Und woher wollen Sie wissen, um was es mir geht? Sie haben doch gar keine Ahnung.“ „Ach nein? Ich weiß, dass Sie überhaupt keinen Schimmer von diesem Beruf haben. Wie kann man ein Geschäft übernehmen, welches Schokolade verarbeitet und Schokolade nicht mal mögen?“

Ich spürte wie sich zwei Arme von hinten um mich schlangen. „Beruhige dich Bella. Das ist es nicht wert.“ flüsterte Jasper mir zu. „Jasper auf welcher Seite bist du eigentlich?“ fragte Edward. „Im Moment auf der von Bella. Ich konnte das auch nicht verstehen, als du es mir erzählt hast.“ antwortete Jasper ruhig und seine Ruhe übertrug sich auf mich. „Da reden wir ein anderes mal drüber.“ Edward verschwand wieder und seine Bürotür knallte zu. „Ich hasse ihn.“ flüsterte ich. „Lerne ihn erst mal richtig kennen, eigentlich ist er nicht so schlimm.“ meinte Jasper und ließ mich los. „Können wir weiter machen? Die Schokolade wird sonst zu heiß, ich glaube die sollten wir abkühlen lassen.“ meinte er und nahm die Schokolade vom Wasserbad. „Ja, können wir. Ich mach die Torte fertig, du kannst derweil ja die Pralinen weiter machen.“

Nach gut einer Stunde waren die Torte und die Pralinen fertig. Die Uhr zeigte es 18.00 Uhr. „Warum verstehen du und Edward sich eigentlich nicht?“ fragte Jasper nach, als wir aufräumten. „Ich weiß nicht, vielleicht weil wir von Anfang aneinander geraten sind. Er hat meine Pralinen 'solchen Kram' genannt und wollte sie nicht probieren. Ich glaub, das war der schlechteste Start den man haben konnte.“ versuchte ich zu erklären. „Ja, er und Em sind der Meinung Schokolade ist ungesund. Sportler essen 'solchen Kram' nicht, sagen die beiden zumindest. Keine Ahnung warum das so ist.“ erzählte er mir. „Das verstehe ich nicht. Schokolade ist doch so vielseitig und die beste Medizin gegen Kummer.“ Er nickte. „Ja, wir sehen das so, aber die beiden sind halt anders. Versuche nicht es zu verstehen, ich habe es auch aufgegeben.“

Angela kam nach hinten. „Hallo, du Bella ich habe gerade jemanden am Telefon, der fragt, ob du eine Hochzeitstorte machen kannst.“ Sie schaute mich fragend an. „Sicher kann ich das. Bis wann denn?“ Sie seufzte. „Bis morgen.“ Meine Augen weiteten sich. „Bis morgen?“ Sie nickte. „Das Brautpaar hat wohl an alles gedacht, nur nicht an die Torte.“ Ich schaute zu Jasper. „Würdest du mir helfen? Allein schaff ich das auf keinen Fall bis morgen.“ Er nickte. „Danke ihr beiden.“ Angela ging wieder nach vorne und brachte uns zehn Minuten später einen Zettel, wo die Vorstellung des Brautpaares drauf zu finden war. Eine dreistöckige Hochzeitstorte ganz in weiß mit Schokoladendekoration oben drauf. Es sollten drei verschiedene Torten werden. Einmal eine Schwarzwälder-Kirsch Torte, einmal eine Schokoladencreme Torte und einmal eine Erdbeertorte.

Jasper uns ich schauten uns die Bestellung an. „Das wird eine Menge Arbeit.“ murmelte Jasper. „Oh ja, aber zusammen werden wir das wohl schaffen. Ich glaube, wir sollten uns auf eine lange Nacht einstellen.“ er nickte zustimmend. „Auf jeden Fall. Ich fange mit den Tortenböden an und du könntest schon mal die Dekoration anfertigen?“ Ich nickte. „Gute Idee, dann kann das gut durch härten. In welcher Reihenfolge wollen wir die Torten übereinander türmen?“ Ich holte mein Buch hervor und einen Bleistift. Ich ließ Jasper in mein Heiligtum gucken, aber auch nur, weil ich wusste, dass er selber solch ein Heiligtum besaß.

Wir skizzierten die Torte so wie wir uns sie vorstellen, denn eine genaue Beschreibung gab es nicht. Das Ganze nahm eine gute halbe Stunde in Beschlag. „Jasper du kannst gleich nach Hause gehen, wir schließen gleich.“ Edward kam zu uns, ignorierte mich jedoch. „Nein, ich bleib noch und helfe Bella.“ meinte dieser und siebte Mehl in eine Rührschüssel. „Und wobei hilfst du ihr?“ fragte Edward und vermied es, mich auch nur in irgendeiner Weise so zu benennen, dass mein Name fiel. „Bei der Hochzeitstorte die bis morgen fertig sein muss. Du kannst ja gehen wenn du willst, Bella hat doch einen Schlüssel.“ Edwards Blick verfinsterte sich. „Ihr habt noch eine Bestellung angenommen? Warum weiß ich davon nichts?“ Jasper lachte. „Weil du es eh nicht machen könntest. Kümmere dich um deinen Bürokram und wir kümmern uns um den Rest.“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und rührte in der Schokolade herum, die sich gerade über dem Wasserbad befand, um zu schmelzen.

„Also nimmst du den Job an?“ fragte Edward. Moment mal, sagte er mir nicht dass Jasper hier zur Probe arbeiten sollte und er dann entschied, ob er ihn einstellt oder nicht? „Ich denke schon, aber nur unter einer Bedingung.“ „Und die wäre?“ „Dass du und Bella euch nicht immer gegenseitig die Köpfe abreist und du ihr bei ihrer Arbeit vertraust, denn sie ist hier diejenige, die das Geld in die Kasse bringt.“ Jasper war ein Schlitzohr. Wenn Edward ihn hier wirklich haben wollte, dann musste er sich dem fügen. „Meinetwegen. Wir reden da morgen noch mal drüber unter vier Augen.“ Jasper nickte. „Sag mal Edward, habt ihr hier eigentlich einen CD-Player?“ „Nein haben wir nicht.“ beantwortete ich seine Frage und kam Edward damit zuvor. Ich sah, dass es ihm nicht passte, dass ich dazwischen gesprochen habe, aber er selber kannte die Antwort ja auch nicht.

„Bella, magst du mal deine Mädels anrufen und fragen, ob sie einen vorbeibringen können?“ Jasper schaute mich an, ebenso Edward. „Sicher.“ ich ging nach hinten in den Aufenthaltsraum und nahm mein Handy aus der Handtasche. „Ja Süße, was gibt es?“ trällerte mir Alice ins Ohr. „Magst du mir einen Gefallen tun?“ „Sicher welchen denn?“ „Jazz und ich brauchen einen CD-Player und Musik. Könntest du uns das vorbeibringen?“ auf der anderen Seite der Leitung fing es an zu quietschen. „Sicher ich komm ich gleich. Gebe mir zwanzig Minuten.“ und damit legte sie auf und ich ging zurück zu den Herren der Schöpfung, die sich gerade über irgendetwas unterhielten.

„Und?“ fragte Jasper als er mich sah. „Alice kommt gleich und ich glaube, sie freut sich, mein Trommelfell wäre fast geplatzt.“ lachte ich. „Super, dann kann das ja noch lustig werden, wenn der kleine Wirbelwind kommt. Ich glaub, die kriegen wir dann auch nicht wieder aus dem Laden.“ grinste Jazz und Edward musterte ihn fragend. „Kennst du Alice?“ fragte ihn Jasper. „Ich habe sie heute, glaube ich, schon mal gesehen.“ Ich nickte. „Wie auch immer, ich muss los. Schließt bitte den Laden ab wenn ihr geht.“ „Sicher, machen wir.“ Edward verschwand und Alice kam knappe zehn Minuten später in den Laden gerauscht.

„Hallo, hier ist die Musik. Ich habe von allem etwas dabei.“ trällerte Alice und stellte den kleinen tragbaren CD-Player auf die Arbeitsfläche. Ich nahm ihn und stellte ihn auf ein Regal, legte eine CD ein und drückte auf Play. Aus dem Lautsprecher drang ein Lied was ich kannte. „Von wem ist das Alice?“ fragte ich neugierig, denn es hörte nicht schlecht an. „Denk doch mal nach. Was höre ich denn oft?“ fragte sie nach. „Bon Jovi? Das ist das neue Lied von dem?“ Sie nickte eifrig. „Nicht schlecht.“ „Könnten wir uns jetzt wieder der Bestellung zuwenden?“ fragte Jasper und grinste. „Klar.“

Die Zeit verging schnell und die Tortenböden waren schon alle drei aus dem Ofen und kühlten ab. Alice schaute uns begeistert zu, wobei ich mir nicht sicher war, was sie mehr beobachtete, Jasper oder das, was wir kreierten. Ich hatte jedoch den starken Verdacht, dass es Jasper war, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Er hingegen war voll in seiner Arbeit versunken und kümmerte sich um die Schwarzwälder-Kirsch Torte.

Ich hatte mich als erstes um den Schokoladendekor gekümmert. Lauter Formen und Herzen die nun alle im Kühlschrank standen, um richtig hart zu werden. Als nächstes widmete ich mich der Schokoladencreme Torte. Ich schmolz Schokolade zusammen mit Butter. Als es komplett flüssig war, schlug ich die Masse auf, so, dass viel Luft darunter kam und fügte dann noch einen kleinen Schluck schwarzen Kaffee dazu. Das Ganze schlug ich so lange auf, bis es eine Creme wurde. Ich halbierte einen Tortenboden und betupfte den unteren Boden mit Baileys, danach strich ich eine Schicht Schokoladencreme darauf und legte den oben Boden darauf, danach hüllte ich alles noch einmal in Schokoladencreme ein und darauf wurde Sahne verteilt, so dass die komplette Torte weiß wurde.

Jasper hatte inzwischen mit der Erdbeertorte angefangen. „Redet ihr eigentlich nie miteinander?“ fragte Alice und riss Jasper und mich damit aus unserer Konzentration. „Alice, wenn wir uns konzentrieren, dann deshalb, weil wir unsere Arbeit zu einhundert Prozent machen und nicht pfuschen wollen.“ erklärte Jasper ihr. „Ja, aber das ist langweilig.“ maulte sie. „Dann geh nach Hause. Müsste Rose nicht auch schon von ihrem Date zurück sein?“ Alice quietschte in einer ohrenbetäubenden Tonlage.“Oh ja, ich wünsche euch noch viel Spaß und geh jetzt. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder Jazz, würde mich freuen.“ „Sicher Alice.“ Sie schnappte sich ihre Jacke und eilte aus dem Laden.

„Sie hat sich nicht verändert, kann das sein?“ lachte er. „Nein, überhaupt nicht. Ich glaube sogar, sie wir immer schlimmer je älter sie wird.“ Wir lachten. „Sag mal Jazz, wie kommt es dass du hier anfängst?“ ich schaute ihn interessiert an, als ich ihm half Erdbeeren von dem Grünzeug zu entfernen. „Edward hat mich gefragt und ich habe unter ein paar Bedingungen zugestimmt.“ erklärte er.

Wir brauchten insgesamt 7 Stunden um die Hochzeitstorte fertigzustellen. Noch eine Stunde mehr um aufzuräumen. „Dann sehen wir uns morgen?“ fragte ich hoffnungsvoll. „Mit Sicherheit, aber ich glaube, wir sollten jetzt nach Hause. Ein bisschen Schlaf brauchen wir auch noch und es ist schon halb zwei.“ lächelte er. „Ja, lass uns gehen. Um 7.00 Uhr geht es wieder los, zumindest für mich.“ ich gähnte und freute mich schon auf mein Bett. „Na dann sehen wir uns um 7.00 Uhr“

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