DISCLAIMER

In diesem Block veröffentliche ich meine Geschichte.

Twilight und die Charaktere gehören Stephenie Meyer. Die Idee der Geschichte ist mein Eigentum.

Inhalt

Bella liebt es mit Schokolade zu arbeiten. Das Geschäft in dem sie angestellt ist bekommt einen neuen Chef. Dieser hasst Schokolade und Probleme sind Vorprogramiert. Aber was passiert wenn Liebe mit ins Spiel kommt?

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Kapitel 4

EPOV

Es war schon seltsam. Die ganze Nacht schwirrte mir diese Frau im Kopf herum und brachte mich um meinen Schlaf. Ständig hatte ich das Gefühl, sie auf meinen Lippen schmecken zu können und ihr Geruch lag mir in der Nase. Wenn ich meine Augen schloss sah ich sie vor mir. Es war zum Verrückt werden. Was sollte das alles? Warum beschäftigte sie mich so sehr? Wir mochten uns nicht, aber trotzdem zog sie mich in ihrem Bann.

Dann hatte ich einen Alptraum. Endlich war ich eingeschlafen und auch dort verfolgte mich Bella noch im Schlaf. Sie war nackt, also zumindest so, dass sie keine Kleidung trug, dafür war sie von Kopf bis Fuß mit Schokolade bedeckt. Ihre Körperrundungen kamen toll zur Geltung, aber sie wollte mich umarmen, wollte mich küssen und an mir diese dunkle schmierige Masse verteilen. Sie schaffte es sogar und als ihre weichen Lippen meine berührten, wachte ich schweißgebadet auf. Hektisch schaute ich an mir herunter und stellte erleichtert fest, dass ich keine Schokolade an mir hatte. Andere Leute würden das mit Sicherheit nicht als Alptraum bezeichnen, ich jedoch schon. Alles was mit Schokolade zu tun hatte, war für mich der reinste Horror und alles nur wegen damals.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es noch zu früh war um aufzustehen, aber schlafen konnte ich auch nicht mehr, also schwang ich meine Beine aus dem Bett und ging ins Bad um zu duschen. Das warme Wasser entspannte mich und spülte die Müdigkeit aus meinem Körper. Meine Gedanken kreisten wieder um sie, um Bella, um meinen persönlichen Teufel. Allein der Gedanke daran sie heute wiederzusehen, diese Leidenschaft in ihren Augen zu sehen, die nicht mir galt, sondern der Schokolade. Dieses Feuer, welches sie spürbar in sich trug, das alles erregte mich, ob ich wollte oder nicht. Ich stellte das warme Wasser auf kalt und versuchte meine Gedanken los zu werden. Es klappte, meine Erektion verschwand wieder. Zum Glück. Wie sollte das alles nur weitergehen?

Ich brauchte unbedingt wieder eine Frau, einen guten Fick der mich alles vergessen ließ, zumindest für eine Zeit lang. Aber wenn ich ehrlich mit mir war, wollte ich nicht irgendeine Frau, sondern Bella. Aber warum war das so? Sie würde mich zerstören, zerquetschen wie eine Fliege und das durfte ich einfach nicht zulassen. Ich würde in ein paar Wochen ihr neuer Chef sein, ich würde das Sagen haben und ich würde nicht erlauben, dass sie das Geschäft an sich reißt. Nein, das durfte einfach nicht passieren, aber warum wollte ich unbedingt sie spüren? Warum interessierte mich keine andere Frau mehr? Gestern Abend hatte Tanya angerufen und gefragt, ob sie noch vorbei kommen könnte. Ich wusste was sie wollte, wusste, dass es eine heiße Nacht hätte werden können, aber ich habe abgelehnt. Sie war nicht Bella. Ich habe wilden Sex sausen lassen für diese Frau, die nicht einmal an mir interessiert war. Das war alles unlogisch und verwirrte mich.

Ich ging auf meinem Balkon und steckte mir eine Zigarette an. Der Rauch breitete sich in meinen Lungen aus und ich blies ihn wieder in die Umgebung. Es war ein kühler Morgen und es lag Schnee in der Luft. Wir hatten November und der Winter würde bald mit seiner ganzen Kraft über New York einbrechen. Selbst die Zigarette, das Nikotin, schaffte es heute nicht mich zu beruhigen. Ich war angespannt, weil ich Bella gleich wiedersehen würde. Es war 6.00 Uhr Morgens und sie würde wahrscheinlich schon in der Backstube stehen und arbeiten. Wann schlief diese Frau eigentlich? Und warum zum Teufel, schlich sie sich andauernd in meine Gedanken?

Ich ging wieder rein, machte mir einen Kaffee und aß eine Kleinigkeit. Als ich soweit fertig war, schnappte ich mir meine Jacke und meinen Schlüssel und ging zum Wagen. Ich fuhr fast eine halbe Stunde bis ich endlich das Ziel erreichte. Um 7.00 Uhr kam ich am Geschäft an. Als ich eintrat, lief Großvater mir schon entgegen. Er wirkte besorgt, aber warum? „Guten Morgen Großvater.“ begrüßte ich ihn. „Edward, hast du Bella zufällig draußen gesehen?“ fragte er aufgelöst. „Nein wieso?“ Er seufzte tief. „Sie ist noch nicht da. Sie ist immer da, wenn ich ins Geschäft komme, aber heute nicht. Ob ihr etwas passiert ist?“ Er klang besorgt, so, als ob er von seiner Enkeltochter sprach und nicht von seiner Angestellten. „Ihr wird schon nichts passiert sein. Lass uns nach hinten gehen und einen Kaffee trinken. Sie wird bestimmt gleich kommen, vielleicht ist bei ihr zu Hause etwas dazwischen gekommen oder sie hat verschlafen.“ Könnte ja sein. Er nickte nur und ich folgte ihm schließlich nach hinten in den Aufenthaltsraum.

Eine halbe Stunde später hörten wir die kleine Türglocke der Eingangstür und Großvater sprang auf und eilte nach vorn, so schnell er eben konnte. Ich leerte meinen Kaffeebecher und folgte ihm. „Ach sieh an, da ist sie ja endlich.“ murmelte ich eher zu mir selber. Bella schenkte mir jedoch keinerlei Beachtung. Sie streifte ihren grauen Mantel ab und ich glaubte zu träumen. Sie sah toll aus. In ihrem schwarzen knielangen Rock und den Stiefeln, das weiße Oberteil und die rote Bluse, die nur erahnen ließ, wie es darunter aussah. „Bella, sag bitte nicht, dass heute dein Geburtstag ist.“ hörte ich Großvater irgendwie schuldbewusst sagen. „Nein Erik.“ lachte sie. „Oh.“ Ich hatte sie bisher noch nie lachen hören, aber es klang unglaublich. Mit einem umwerfenden Lächeln im Gesicht, ging sie an mir vorbei nach hinten. Was hatte die Frau nur, dass sie mich so anzog?

„Du magst sie.“ hörte ich meinen Großvater sagen, was sich wie eine Feststellung seinerseits anhörte und lächelte mich wissend an. „Nein tue ich nicht. Wie kommst du darauf?“ ich schaute ihn fragend an. Ich mochte Bella in dem Sinne wie er es meinte, ja auch nicht, ich fand sie nur extrem anziehend, rein körperlich. „So wie du auf sie reagierst, sie anschaust? Edward, ich mag zwar alt sein, aber nicht blind.“ Seine Antwort schockierte mich ein wenig. Wie ich auf sie reagiere? Wie meinte er das? „Was willst du damit sagen?“ Er lachte. Was war daran bitteschön so lustig?

„Ich will damit sagen, dass du sie magst. Mit der Zeit wirst du es auch sehen und fühlen. Ihr beide seid wie Feuer und Wasser, Yin und Yang, es gibt viele Beschreibungen dafür. Auch wenn ihr zwei unterschiedlich seid, so könnt ihr doch gut miteinander harmonieren.“ Er lächelte wissend. Mich verwirrten seine Worte. „Willst du damit sagen, dass ich mich in sie ver-verliebe?“ Unmöglich. Ich habe mich noch nie verliebt. Allein schon der Gedanke daran war absurd. „Da bin ich mir sicher. Ihr gehört zusammen und ihr wärt ein wirklich schönes Paar.“ Das wurde mir zu viel. Mein Großvater versuchte mich zu verkuppeln und das auch noch mit dem Teufel in Person. Das konnte doch alles nur ein schlechter Traum sein. Vielleicht schlief ich noch und würde gleich aufwachen. Ich zwickte mir in den Arm und stellte verbittert fest, dass dem nicht so war.

Als ich am Aufenthaltsraum vorbei gehen wollte, warf ich einen Blick hinein. Bella hatte ihre Schuhe gewechselt und zog sich gerade ihre Bluse aus. Das Top lag eng an ihrem Körper. Sie hatte einen Traumkörper. Ich zog ungewollt scharf die Luft ein. Ihr Anblick erregte mich und zwar sehr. Mit einem Lächeln im Gesicht drehte sie sich zu mir um. „Kann ich Ihnen helfen Mr Masen?“ fragte sie mich und ich stellte fest, dass Bella heute wirklich gut gelaunt war. „Nein, ich...nein.“ stotterte ich. Verflucht, sie brachte mich sogar zum stottern. Das hatte noch nie jemand geschafft. „Geht es Ihnen gut?“ Ihr Lächeln verschwand und sie betrachtete mich eingehend.

Bevor ich antworten konnte, hörte ich vorne eine grelle, aber irgendwie nicht aufdringliche Stimme. Bella verdrehte ihre Augen. Kannte sie die Person zu der Stimme etwa? „Darf ich mal?“ Ich wurde zur Seite gedrängt und eine kleine Frau, vielleicht so groß wie Bella, stand nun zwischen uns. Der Neuankömmling hatte kurze schwarze Haare, die aussahen, als ob sie in eine Steckdose gefasst hätte. „Wie siehst du denn aus?“ fragte Miss Steckdosenfrisur. „Alice, was willst du hier?“ fragte Bella sie und wirkte genervt. „Oh ja, hier dein Buch. Ich habe auch nicht rein gesehen, ehrlich. Du hattest es liegen lassen und da ich eh gerade auf dem Weg zur Arbeit war, dachte ich mir, ich bring es eben vorbei.“ Sie reichte Bella ein schwarzes Buch. Was da wohl drinnen stand, dass Alice oder wie sie hieß, Bella versicherte, nicht hinein gesehen zu haben. Vielleicht war es ein Tagebuch, in dem sie ihre schmutzigen Geheimnisse rein schreib. Das wäre allerdings unlogisch, warum sollte sie ihr Tagebuch mit in die Firma bringen?

„Dank dir.“ hörte ich Bella erleichtert sagen. „Kein Problem. Aber Bella ehrlich, wo sind deine Schuhe und deine Bluse? Das Outfit sah perfekt aus.“ „Alice ich kann nicht den ganzen Tag auf diesen Mörderschuhen herum laufen und wenn ich meine Arbeitssachen überziehe, wird es mir mit der Bluse zu warm.“ „Wehe, du hast die heute Mittag nicht an. Rose wird ausflippen. Denk dran, wir holen dich um 12.00 Uhr ab.“ Miss Steckdosenfrisur stürmte wieder an mir vorbei und verließ das Geschäft.

Ich betrachtete Bella. Vielleicht sollte ich wirklich versuchen, ihr eine Chance zu geben, aber nicht aus den Gründen die Großvater meinte, das würde einfach nicht zu mir passen. Ich habe mich noch nie verliebt, also warum sollte ich es jetzt tun? Ich wollte meinen Spaß mit Frauen und keine ewige Bindung eingehen. Ich war einfach kein Beziehungstyp. Unverbindlichen Sex, das reizte mich. Bellas Körper spüren, genau das wollte ich und in diesem Moment ganz besonders, denn meine Hose wurde langsam wirklich eng. Ich wollte sie, am liebsten jetzt, aber ich wusste dass das nicht ging, wusste dass es unmöglich war. Bella würde mich nicht wollen und eben dies frustrierte mich. Sie war unerreichbar, aber das könnte man doch ändern oder nicht? Wäre es nicht möglich, dass ich für sie interessant wurde? An meinem Aussehen konnte es wahrlich nicht liegen, ich sah gut aus und ohne eingebildet zu klingen, ich war einfach ein toller Typ. Die Frauen wollten mich so wie ich bin, ohne Grund kamen sie ja nicht andauernd zu mir.

„Ist wirklich alles in Ordnung mit Ihnen?“ fragte sie mich abermals. „Ja alles bestens. Sie sollten an die Arbeit gehen und übrigens, Sie sehen heute wirklich gut aus.“ ich drehte mich um und ging in mein Büro. Ich habe ihr gerade wirklich ein Kompliment gemacht, was eigentlich untypisch für mich war. Aber entscheidend für mich war die Tatsache, dass es vielleicht ein ganz guter Schritt war, um mich bei ihr beliebt zu machen.

Ich wollte die Bestellung machen, für die ganzen Produkte die Bella benötigte, als mir auffiel, dass ich gar nicht wusste wo der ganze Kram bestellt wurde.
Ich verließ also wieder das Büro um Großvater zu suchen, damit er mir sagen konnte, wer seine Lieferanten waren, als ich sah, dass Bella noch immer im Aufenthaltsraum stand. Sie sah so aus als ob sie einen Geist gesehen hätte. Warum stand sie noch immer am selben Fleck und starrte Löcher in die Luft, anstatt endlich damit anzufangen zu arbeiten? Wofür bekam sie eigentlich ihr Geld?

„Miss Swan?“ ich sah, wie sie beim Klang meiner Stimme zusammenzuckte. „Ja?“ fragte sie verwirrt. Mein Gott, wo war sie denn mit ihren Gedanken? „Ist mit Ihnen denn alles in Ordnung?“ Ich musterte sie. „Ja, entschuldige.“ Entschuldige? Gar kein förmliches entschuldigen Sie? Seit wann sind wir denn beim du angelangt? Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Was?“ fragte sie gereizt. „Ach nichts.“ Ihr Gesichtsausdruck war verwirrt und mein Grinsen wurde breiter. „Ich wusste nur nicht, dass wir schon beim du angelangt sind.“ Ich drehte mich um und verschwand nach vorne. Großvater fand ich hinterm Verkaufstresen mit einer Angestellten am Reden. Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, sie hieß Angela.

„Großvater, hast du einen Moment Zeit?“ Er schaute auf. „Sicher, was hast du denn?“ „Wegen der Bestellung, du musst mir bitte die Nummern von den Lieferanten geben.“ Er nickte und wir gingen zusammen nach hinten ins Büro. Er nahm einen Ordner aus dem Regal und reichte ihn mir. „Hier sind die Nummern von den Lieferanten. Es steht drüber, welcher Lieferant welche Artikel verkauft.“ „Danke.“ Mir ging das mit den Ordnern tierisch auf den Sack. Es musste unbedingt ein PC angeschafft werden, wo dann alle wichtigen Daten eingespeichert werden.

Ich rief nachdem ich die Bestellung fertig hatte, einen guten Freund, Jasper, von mir an, der das gleiche arbeitete wie Bella. Er war ausgezeichnet in seinem Handwerk, das wusste ich und dass er momentan auf Arbeitssuche war.

Bevor er zu mir kam, erzählte Großvater, dass er in einer Woche das Geschäft verlassen würde. In sieben Tagen war ich der Chef und mir wurden alle Rechte überschrieben. In dieser kurzen Zeit, musste ich die ganze Verantwortung übernehmen. Es war seltsam, aber wirklich vorstellen, dass Großvater nicht mehr hier sein würde, konnte ich mir nicht.

Dieser Tag, war gelinde gesagt die Hölle. Ich hatte am Abend noch einen Streit mit Bella und Jasper war doch tatsächlich auf ihrer Seite gewesen. Sie hatten einen Eilauftrag für eine Hochzeitstorte angenommen, aber es nicht nötig gehalten mich darüber zu informieren. Es regte mich auf, auch wenn ich es nicht ändern konnte, weil ich noch einen Termin hatte. Wobei, der Termin war eigentlich ein Treffen mit einer guten Freundin, oder besser gesagt eine gute Bekannte, mit der ich den Abend verbringen sollte, da wir etwas zu besprechen hatten. Wie ich schon sagte, der Tag war einfach nur die Hölle und es ging gerade weiter. Lauren, meine Bekannte und Exflamme war schwanger und behauptete nun, ich wäre der Vater von dem Kind. Da ich mir aber sicher war, ein verdammtes Kondom benutzt zu haben, artete das Ganze in einem Streit aus. Ich wusste, dass sie auch mit anderen Männern schlief und wer weiß, ob sie es nötig hatte zu verhüten. Auf jeden Fall gab es zu der Zeit, in der ich mit ihr eine Affäre hatte, noch andere Männer. Wahrscheinlich war da einer dabei, der zufälligerweise der Vater von ihrem Ungeborenen war.

„Ohne einen Vaterschaftstest werde ich dieses Kind nicht als meines anerkennen, also höre endlich auf zu behaupten, ich wäre der verdammte Vater.“ ich war wütend und es interessierte mich einen Scheißdreck, ob ich sie damit zum weinen brachte oder nicht. „Aber du bist der Vater. Wer soll es denn sonst sein?“ heulte sie und versuchte mich weich zu klopfen. „Was weiß ich denn, mit wem du durch die Weltgeschichte vögelst.“ ich kippte mein Glas Whisky auf Ex runter und schaute Lauren böse an. „Ich habe zu der Zeit nur mit dir geschlafen.“ schluchzte sie. „Ich weiß genau, dass dem nicht so war, also hör auf zu lügen. Wenn das Kind auf der Welt ist, wird der Vaterschaftstest gemacht und jetzt lass mich in Ruhe damit.“ „Nein Edward, du bist der Vater und du wirst zahlen. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue, du wirst für dein Kind aufkommen.“ Lauren stand auf und stürmte aus meiner Wohnung. „Fuck.“ fluchte ich vor mich hin und genehmigte mir noch einen Whisky. Hab ich schon erwähnt, dass der Tag einfach nur die Hölle war?

Die nächsten Tage war ich immer noch schlecht drauf und das bekamen leider auch alle mit. Lauren bombardierte mich mit SMS und Anrufen, auf die ich nicht reagierte. Ich hatte keine Lust mit ihr zu reden, geschweige denn zu schreiben. Am heutigen Abend soll die Verabschiedung von Großvater von seiner Konditorei sein. Er hatte eine kleine Feier geplant, wo alle Angestellten eingeladen waren. Ich musste bis heute Abend unbedingt bessere Laune bekommen, doch dieser Tag war genau so schlimm wie die vorherigen auch. Es lief einfach nichts glatt. Ich hatte einen PC fürs Büro besorgt und das Scheißteil machte einfach nicht das, was ich wollte. Wie zum Beispiel den Arbeitsvertrag für Jasper ausdrucken, oder die Listen speichern. Ich könnte das Ding in die Tonne treten.

Irgendwie schaffte ich es den Tag über mich ergehen zu lassen. Das Geschäft war geschlossen und alle tranken und aßen auf Großvaters Kosten, um ihn zu verabschieden. Der Abend schien trotz meiner miesen Stimmung, für die anderen recht schön zu sein. Sie lachten alle und unterhielten sich über Gott und die Welt. Ich sah Bella auf mich zu kommen. Sie sah nicht mehr ganz nüchtern aus, schaffte es auch irgendwie nicht mehr ganz geradeaus zu laufen. Wieviel hatte sie getrunken, dass sie so schwankte? Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie an mir vorbei lief, um nach hinten zu den Toiletten zu gelangen.

„Sag mal Jazz, wieviel hat Bella getrunken?“ Er schaute mich an und lachte. „Ein oder zwei Mischen mit Whisky. Sie verträgt das Zeug nicht besonders. Eigentlich trinkt sie sonst nur Sekt.“ er grinste. Ich hatte nicht einmal die Chance darüber nachzudenken, was er mir gerade erzählt hatte, denn plötzlich fiel mir jemand in die Arme. Aus einem Reflex heraus, fing ich die Person auf. Ein Funkenschlag huschte durch meinen Körper und der Geruch von Erdbeeren stieg mir in die Nase. Bella schaute zu mir auf. Ihre normalerweise schon dunklen Augen schienen jetzt schwarz zu sein. Ohne ein Wort zu sagen, ohne dass ich sie los ließ oder dass sonst irgendetwas passierte, schauten wir uns einfach nur an, versanken in den Augen des anderen. Ein unbekanntes Gefühl macht sich in mich breit, ein Gefühl welches ich nicht kannte, nicht zuordnen konnte. Die Zeit schien still zu stehen und es gab nur noch sie und mich.

„Tschuldige.“ nuschelte sie irgendwann und lösten den Blickkontakt. Ich wollte sie loslassen, konnte es aber nicht. Meine Arme gehorchten mir nicht mehr, bewegten sich kein Stück. Sie schaute wieder auf, betrachtete mich und ich sah, dass ihr Gesicht meinem immer näher kam, bis sich ihre Lippen ganz vorsichtig auf meine legten. Wieder dieser Funkenschlag, der durch meinen Körper wanderte. Bella zog mich in ihren Bann, ich genoss den sanften Kuss. Ich fuhr zusammen, als mein Handy anfing in meiner Hosentasche zu vibrieren. Meinen Griff um sie löste sich und auch unsere Gesichter entfernten sich voneinander. Ich zog meiner Handy hervor und schaute auf den Display. Lauren. Den Anruf drückte ich weg und schaute in das verwirrte Gesicht von Bella. Sie schaute mich weit aufgerissenen Augen an, wirkte geschockt und bevor ich irgendetwas sagen oder machen konnte, stürmte sie an mir vorbei aus dem Geschäft, raus in die Nacht.

Ohne wirklich zu überlegen was ich tat, folgte ich ihr. Sie war schnell, rannte die Straße hinunter und bog um eine Ecke. Ich brauchte einen Augenblick bis ich sie einholte. „Bella warte.“ rief ich ihr hinterher. Abrupt stoppte sie und drehte sich um. „Was?“ fragte sie, als ich bei ihr angekommen war. „Warum rennst du weg?“ eigentlich hätte ich mit einer Antwort gerechnet, aber stattdessen sprang sie mir in die Arme, schlag ihre Arme um meinen Nacken und ihre Beine um meine Taille. Unsere Lippen trafen abermals aufeinander, ihre Zunge bat um Einlass, den ich ihr gewährte. Sie küsste mich voller Verlangen, schien mehr zu wollen und eines erreichte sie ziemlich schnell. Mein Schwanz wurde hart und mein Verlangen nach ihr wuchs ins Unermessliche. Sie löste sich von mir, rutschte an mir herunter, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. „Oh Gott.“ stammelte sie, drehte sich von mir weg und rannte wieder los. Was war denn jetzt los?

Ich folgte ihr. „Bella.“ rief ich sie wieder. Sie reagierte jedoch nicht, rannte weiter und ich fing an mich zu fragen, ob sie überhaupt wusste wo sie hinlief. „Bella, warte doch mal!“ ich schaffte es sie einzuholen, erreichte ihre Hand und griff danach, hielt sie fest und stoppte sie. „Was ist los, warum rennst du vor mir weg?“ Sie schaute mich aus ihren großen, runden und immer noch schwarz wirkenden Augen an. „Was willst du?“ fragte ich sie sanft. Noch immer antwortete sie mir nicht, schaute mich nur an. „Komm mit mir, es ist kalt und wir haben beiden keine Jacke an.“ Sie legte ihren Kopf zur Seite, sagte jedoch nichts. „Bella bitte.“ ich versuchte wirklich sie zurück zum Geschäft zu bewegen, wo unsere Jacken waren. Es war kalt und vereinzelnde Schneeflocken fielen vom Himmel auf uns herab. „Schlaf mit mir.“ hörte ich sie leise sagen, ihren Blick noch immer auf mich gerichtet. Was? Mein Atem stockte. Was hatte sie gerade gesagt? „Du willst mich nicht?“ Sie drehte sich von mir weg und ich hörte einen leisen Schluchzer.

„Bella, wie kommst du denn darauf?“ Sie verwirrte mich, aber mein Verhalten ihr gegenüber, das was in mir vorging verstand ich nicht. „Weil ich hässlich bin.“ Die Worte schossen mit so viel Abscheu aus ihrem Mund, dass es mir die Sprache verschlug. Hässlich? Bella ist alles andere als hässlich. „Du bist nicht hässlich, für mich bist du wunderschön.“ meine Worte schockierten mich selber. So etwas habe ich noch nie zu einer Frau gesagt. Sie drehte sich wieder zu mir um. „Ich bin nicht blöd Edward, ich weiß dass es Frauen gibt, die sehr viel besser aussehen als ich. Frauen mit denen du ins Bett springen würdest ohne nachzudenken. Lass mich los und demütige mich nicht noch mehr.“ Ich ließ ihre Hand los, war geschockt von ihren Worten. Frauen mit denen ich ins Bett springen würde ohne nachzudenken, das waren Frauen an denen mir nichts lag. Warum zählte Bella nicht dazu? Ich wollte mit ihr schlafen, wollte sie spüren und doch hatte ich gezögert, als sie mir dieses Angebot gemacht hatte. Sollte Großvater etwa Recht haben und ich sah mehr in ihr, als nur eine Frau oder Angestellte?

„Bella, das stimmt nicht. Ich möchte dich nicht demütigen, ich möchte...“ doch bevor ich weitersprechen konnte, unterbrach sie mich. „Lass gut sein. Ich geh nach Hause.“ Ich griff wieder nach ihrer Hand, doch sie schaffte es mir zu entwischen. Sie rannte zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Ich stand einen Moment einfach nur da, schaute ihr nach und ließ die Schneeflocken auf mich herabsinken. Ich setzte mich in Bewegung und folgte ihr so schnell ich konnte. Eines war ich mir sicher, Bella war mehr als eine gewöhnliche Frau. Sie war mehr, als die Frauen mit denen ich sonst etwas zu tun hatte. Sie zog mich in ihren Bann, zog mich von anderen Frauen weg. Endlich schaffte ich es sie einzuholen, rief wieder ihren Namen. Erst als sie vor einer Tür stand und in ihren Hosentaschen nach etwas suchte, rannte sie nicht mehr vor mir weg. „Bella bitte, lass es mich erklären.“ Sie schaute mich an. Tränen hatten sich in ihren Augen gesammelt und sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich will nichts hören. Ich wäre für dich doch nur eine Nummer, ein kleine Affäre und das will ich nicht, kann ich nicht.“ Ich hob meine Hand, legte diese an ihre Wange und strich eine Träne weg. „Du bist keine Nummer für mich.“ ich beugte mich zu ihr und küsste sie, aber sie wich vor mir zurück. „Beweise es, beweise mir, dass ich keine Nummer für dich bin, zeige mir, dass du es wirklich willst und nicht nur, weil ich interessant für dich sein könnte im Bett.“ Sie zog einen Schlüssel aus ihrer Hosentasche und schloss die Tür auf, trat ein und knallte sie mir vor meiner Nase zu. In Gedanken versunken macht ich mich auf den Weg zurück zum Geschäft.

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